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Rad der Trugstimmen

Rad der Trugstimmen

Eine schamanische Reise durch das Labyrinth der Pretender-Voices mit Walter B. Probst.

Hier das PDF zur Navigation: Das Rad der Trugstimmen.

Zu leben bedeutet nicht sich nur mit dem Überleben zu beschäftigen, sondern die Herausforderung dazu anzunehmen, Freude und Fülle durch die eigenen Gaben und Talente in die Welt einfliessen zu lassen. Als Mitschöpfer schlummern in uns unsere individuelle Originalität, die an die Oberfläche unseres Bewusstseins befördert werden kann – dann, wenn das innere Vertrauen in die eigene Kraft und Macht gegeben ist. Oft aber findet genau das Gegenteil statt und Ohnmacht und Unsicherheiten manifestieren sich im Alltag, ohne dass die eigentlichen Gründe, die dafür verantwortlich sind, sichtbar werden. Diese nicht zu kennen, erschafft einen Teufelskreis, der sich im Laufe des Lebens immer mehr verdichtet und verhärtet. In diesem Sinne sind wir ebenso die Erschaffer unserer eigenen Gefangenschaft. Doch können wir im Nu eine neue Richtung einschlagen, dann, wenn wir die Urheber dieser Strategien erkennen.

Es sind unsere inneren Stimmen die uns unaufhaltsam gewisse Informationen einträufeln, die uns in mentale „Ketten“ legen. Gedankenmuster sind sich ununterbrochen am wiederholen und halten eisern an den Glaubenskonzepten fest. Im Schamanismus werden sie die Trugstimmen oder die Pretender-Voices genannt. Sie haben nur einen Zweck, nämlich unser Überleben zu sichern und uns dadurch auf der untersten Ebene der Existenz zu halten. Sie gaukeln uns vor, wie die Prioritäten im Leben gesetzt werden und erlauben uns dabei nicht, uns aus diesem Zwang zu befreien. Erst das Verstehen macht dies möglich, indem wir sie erkennen und sie durchschauen. Wir sind keine Bettler, sondern Bestimmer der Kraft. Das wurde uns aber in der Kindheit nicht vermittelt, im Gegenteil. Die Begrenzungen und die persönlichen Unfähigkeiten wurden uns gespiegelt, die wir in unserem Unterbewusstsein als Betriebssystem einverleibt haben. Diese Prägung will verstanden werden, damit sie geändert werden kann. So bitte ich Dich, mich auf die Reise durch das dunkle Rad der Trugstimmen zu begleiten, damit das Licht des Verstehens den Schatten sichtbar machen kann.

Die Reise beginnt im Süden, dem Geber-Platz des Kindes. Hier beHauptet sich die Stimme der Mythen, die durch die Gleichgültigkeit genährt wird. Alles gilt und ist gültig, sodass es eigentlich keine Rolle spielt, welche Einstellung für die Lebenserfahrung gewählt wird. Hier geht es um die Unreife, die aus der Kindheit in das Erwachsenen-Dasein mitgetragen wurde. Ein Scheinbild erhält das kindliche Schmerzspiel, das keine Selbstautorität kennt und somit alles als gleich-wertig und gleich-gültig akzeptiert. Das Gefühl dazu sagt: „ich habe Angst …“. Die Lösung kann geschaffen werden, indem die Ängste, die im inneren Kind schlummern, erkannt und verstanden werden. Diese Ängste verhindern das Abenteuer des Lebens zu erfahren. Dazu sind die Prägungen der Mutter und des Vaters von Bedeutung, die als differenzierte Energien wahr genommen werden müssen. Diese nicht zu kennen erschafft Ängste und Unsicherheiten. Sie, die Ängste, als Verbündete anzunehmen, entzieht ihnen ihre subtile Macht. Der Gewinn dabei ist die Selbstautorität die das Vertrauen und die Unschuld ins Leben zum Erwachen bringt.

Auf dem 2. Empfänger-Platz im Norden treffen wir auf die Stimme der Ansichten und Glaubenssysteme. Diese verfügen über die Ausreden, die als intelektuelle und verstandesmässige Einstellung sich ihr Rechthaben „sichert“. Realitätssinn und Vernunft werden benützt um den Mangel an praktischen Fähigkeiten zu überdecken. Die Stimme sagt: „ja, schon, aber …“. Der Norden ist der Platz des Wissens und der Wissenschaften. Doch Glaube und Wissen haben nichts Gemeinsames. Der Glaube kann kein Wissen sein und umgekehrt. Doch sind alle Wissenschaften mit dem Glauben belegt, der glaubt etwas zu Wissen, bis eine Neuentdeckung ein neues Wissen (Glauben) zum Vorschein bringt. Wissen muss gelebt werden, damit es als solches zum Tragen kommt. Die Lösung liegt darin, sich echtes, funktionierendes Wissen anzueignen, das alles mit einbezieht. Denn Wissen kann nie isoliert oder getrennt von ALLEM WAS IST erfahren werden. Der Lehrling im Schamanismus entledigt sich zuerst dem Schul-„Wissen“ die als Ausbildung die inneren Prägungen erschaffen hat. Die INBILDUNG hingegen ermöglicht das Körperwissen wieder zu reflektieren und zu aktivieren, als Resonaz zum eigentlichen planetaren und universalen Wissen. Unser Körper ist ein Wissender!

Auf dem 3. Halter-Platz im Westen finden wir die Stimme des Tagtraumes, die wandelnde Tote erschafft. Es ist die unermüdliche Geschäftigkeit, die vorgibt unentbehrlich zu sein. Dieser innere Zwang bedient sich der Nachlässigkeit und der Faulheit und hat somit für nichts Zeit, was nicht im eigenen Konzept verpackt ist. Alle Sinne sind hier auf die materielle und physische Ebene ausgerichtet, sodass keine geistigen oder spirituellen Werte mit eingebunden sind. Obwohl ein Sklave seines Selbst hier am Werk ist, sind alle Werte auf den tonalen, materiellen Traum ausgerichtet. Die Lösung besteht darin, sich Zeit zu nehmen, um die Arbeit am eigenen SELBST zu verstehen, um sie im Alltag umsetzen zu können. Die Welt da draussen hält uns den Spiegel vor, wo Stress und Arbeit miteinander Hand in Hand gehen, ohne Rücksichtnahme darauf den inneren Heiligen Traum, der in uns schlummert, mit einzubeziehen. Die Zeit, die einer Illusion entspricht, wird hier zum grossen Tyrannen (der Zeit-Tyrann), der es nicht ermöglicht im JETZT die Arbeit auszuführen.

Auf dem 4. Bestimmer-Platz im Osten des Rades hören wir die Stimme der Illusion. Sie wirkt als Bestimmer der Energie und versteht es vortrefflich, die eigene Unwissenheit, Ignoranz und Naivität zu überdecken. Hierfür dienen alle idealisierte Prinzipien und Prioritäten. Nichts kann wichtiger sein als diese Vorgaben. Sie sind die Nahrung für die Illusion und werden nie ruhen, sich im Leben als alleinige Gültigkeit zu behaupten. Das innere Feuer wird verwendet um die Flamme des Fanatismus zu schüren. Unumstösslich werden diese Stimmen in der Wiederholungsschlaufe gehalten, damit sie in sich nicht erkannt werden. Der Auspruch: „Gott schaut schon dafür, dass …“ lässt die eigene Bestimmer-Energie versiegen und unterdrückt somit das innere Schöpfer-Potential über das verfügt werden könnte. Mit anderen Worten: „Gott erschuf diese Welt, doch ich habe meine eigene Vision“! Die Lösung die hier gefunden werden kann, ist Neues zu lernen und dabei am Lernen Spass zu haben, was einer Bewusstwerdung gleich kommt.

Der 5. Platz im katalytischen Zentrum entspricht der Leere, dem Äther als Radnabe der 5. Dimension. Hier gibt es keine Trugstimmen, denn sie befinden sich auf – aber nicht in dem Rad.

Der 6. Platz liegt im Südosten, auf dem Platz der Ahnen und des Selbstkonzeptes. Es ist die Stimme des Selbstkonzeptes, die hier Feder führend ist. Hier ist es der Mangel an Selbstwert und Selbstautorität die sich hinter der demokratischen Konfirmität versteckt. Konform sein erschafft hier das Gefühl ein Mitspieler zu sein oder dem Team anzugehören, das dem Selbstkonzept am besten entspricht. Dadurch lassen sich Konflikte vermeiden, denn man ist dem demokratischen Gefüge verpflichtet, nicht dem eigenen Konzept. Die Antwort, die hier gegeben wird, ist: „ich bin jetzt zu müde, ich mag nicht, aber …“. Das Ego-Selbst versteckt sich hier hinter den Vorgaben der Ahnen, was dem höheren Selbst eine Energielosigkeit beschert. Die Lösung besteht darin, Konfrontationen wieder als Herausforderungen anzunehmen, die Wachstum und Selbstvertrauen und – Sicherheit erschaffen. Konflikte sollen nicht mehr verdrängt werden, sondern als Herausforderung und Aufgabe angenommen werden, damit die innere Stärke wieder zum Leben erwacht. Das Vermeiden von Konflikten wurde hier bereits in der eigenen Ahnenlinie (Vater – Mutter) angelegt und fordert uns heraus, sich aus diesen Verstrickungen durch abnabeln zu befreien.

Den 7. Platz finden wir im Südwesten, dem Platz der Freiheit und des Traumes. Hier ist es die Trugstimme des Zögerns. Diese verhindert jegliche exhibitionistische Spontanität und manifestiert daher den Nährboden für den Mangel an Mut, Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz. Sich auf der Bühne des Lebens zu zeigen wird vehement verweigert, denn die Angst in einen Wettstreit oder ein Kräftemessen zu treten, wird vermieden. Besser sein zu müssen, oder die Angst vor dem Verlieren werden vermieden. So wirken Desinteresse und Teilnamslosigkeit als machtvolle Verbündete, die das Leben auf Distanz halten. Den mit gebrachten heiligen Traum und der darin enthaltenen Freiheit wird der Raum entzogen, sodass ein Verharren durch diese Blockierung geschaffen wird. Die Antwort, die hier gehört werden kann, ist: „ich weiss nicht wie, denn ich nehme doch den anderen den Raum weg“! Die Lösung besteht hier darin, im Leben sich auf die Meisterschaft zu fokussieren um Präzision und Perfektion zu erreichen. Das bedeutet, dass sich das Zögern in Entschlossenheit verwandelt, perfekt und präzise seine inneren Gefühle zum Ausdruck zu bringen, ohne ein rigider Perfektionist sein zu müssen. Es ist der Traum der hier manifestiert werden will, um seinem inneren Wesen und dem persönlichen Seelenauftrag gerecht zu werden. In allen von uns wohnt ein Meister oder eine Meisterin der oder die sich erst dann zeigen kann, wenn die Spontanität dem Exhibitionisten den Raum zur Verfügung stellt.

Der 8. Platz im Nordwesten des Rades ist der Platz von Regeln und Gesetzen. Dieser entspricht der Grauzone des Grauens, der Grausamkeit der grauen Eminenzen. Entsprechend hören wir hier die Stimme der Selbstsabotage, denn das höhere Selbst kennt diese Grauzonen nicht. Die Stimme bedient sich der Nachlässigkeit, die vorgibt, dass verlieren keine Rolle spielt und Gewinn einbringen sinnlos ist. Der Mangel an Selbstdisziplin und Selbstsicherheit macht dies möglich und verhindert, dass ein angemessenes Training angewandt wird, dasselbe zu verändern. Die Regeln sind so ausgelegt, dass ein Voyeurismus nicht gelebt werden kann und somit keine Zeit gefunden wird, das Spiel des Lebens urteilslos zu betrachten. Die Stimme der Selbstsabotage sagt: „wenn …, dann …, ich würde schon, wenn ich könnte, aber …“. Hier sind die Gesetze sehr engmaschig und ermöglichen kein eigenes Selbstgewahrsein. Die Lösung kann in der eigenen Aufmerksamkeit gefunden werden, die neue Taktiken und Strategien freilegen. Hier sind Erkenntnisse notwendig, die die heiligen Gesetze an die erste Stelle setzen. Die von den Menschen gemachten Gesetze verlieren damit ihre Macht. Paragraphen und weltliche Paradigmen kennt das Universum nicht, doch sind die planetaren Gesetze in allem anzutreffen, was dem Wachstum und der Harmonie förderlich ist. Die 8 als Betriebssystem für die Unendlichkeitsschlaufe nimmt alle Muster, Regeln und Gesetze auf, denn sie ist in sich als Medium neutral. Diese menschlichen Regeln neu zu definieren und mit den entsprechenden Verfügungen die 8 der Unendlichkeitsschlaufe mit den heiligen Gesetzen neu zu belegen, erhöht die Energie und erschafft eine neue Grundlage um mit ALLEM WAS IST in Verbindung zu treten.

Der 9. Platz im Nordosten des Rades hält die Energie der Choreographie und des Chaos. Hier meldet sich die Stimme der Reaktion. Diese gibt vor, dass Beabsichtigen unwichtig ist und Held und Gewinnersein anderen überlassen werden sollte. Die Spontanität ist hier unterdrückt und vermag nicht die inneren Träume und Inspirationen in die Welt hinein zu gebären. Die Bescheidenheit wird hier zu einer falschen Tugend, die die eigene Begabung, Talente und Fertigkeiten als Mangel unterdrückt. Die „Fertigkeit“ liegt darin, auf alles zu reagieren, was nie ein Agieren ermöglicht. Aktionen werden vermieden und anstelle dessen wird die Bescheidenheit gestellt. Die Stimme sagt: „es kommt wie es kommen muss …, dabei sein ist alles …, denn es ist eh zu schwierig“! Dadurch wird die Bestimmer-Energie denen überlassen, die was „zu sagen haben“. Die Choreografie wird fremdbestimmt und die eigene Kreativität und Schöpferkraft an Dritte abgegeben. Die Lösung kann hier erschaffen werden, indem der heilige Traum wieder an erster Stelle der Prioritäten gesetzt wird. Den Sieg über das eigene Tun erlangen bedeutet, im Kleinen mit SEINEN Leistungen erfolgreich zu sein. Die Selbstanerkennung wartet auf Aktualisierung, damit Erfolge und Siege errungen und gefeiert werden können. Niemand ist unkreativ und niemand wurde bei der Verteilung der göttlichen Attribute ausser-acht (8) gelassen. Diese 8 als Unendlichkeitsschlaufe und Träger aller Regeln, Muster und Programme warten darauf, dass sie neu mit Wertschätzung bespielt wird. Wir sind manifestierter Spirit in menschlicher Form, nicht Menschen die sich getrennt von der Schöpfung wahr nehmen, als geist- und seelenlose Wesen. Wir sind magische Mitschöpfer und Bestimmer aller Energien! Das gilt es zu würdigen und zu respektieren, ohne sich dabei über Andere zu stellen.

Hier endet die Reise durch die Stimmen der Selbstidentität, die wir aus der Kinderstube mit in diese Welt mitgebracht haben. Nun sind die treffenden Fragen: „Welche Stimme höre ich normalerweise? Ist es die Stimme die betrügt, oder ist es die Stimme meines Herzens? Wo kann ich die gleichen Stimmen hören, die ich selber für mich verwende? Wer noch schöpft aus dem gleichen Vermächtnis“? Als Kinder haben wir alles nachgeahmt. Alles wurde von uns kopiert und unseren eigenen Bedürfnissen angeglichen. Doch „die Kopie“ oder der Abdruck ist dieselbe oder derselbe geblieben. Somit ist es erforderlich, dem Inhalt, dem Ursprung und dem Gehalt der Stimmen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ohne sie bewerten zu müssen. Doch zu verstehen, welchem „Sprecher“ sie angehören, ist von grosser Bedeutung und sehr heilsam. Das gesprochene Wort in sich, trägt die Schöpferkraft in sich, die besagt: „Ich bin der eigene Schmied meines Glücks“. Ich habe die einzige Pflicht, alle meine alten Pflichten abzulegen die von der Vielfalt der Trugstimmen geschaffen wurden. Bewusstsein im Dienen ist die Einstellung um die eigenen Energien wertvoll einzusetzen. Alles im Universum dient einander, Pflichten hingegen sind auf Schuld und Angst aufgebaut und dienen der Sklavenhaltung. Somit sind wir BEWUSSTSEIN – ohne dieses sind wir Schläfer, die sich nicht erlauben zu erwachen. So freut es mich, wenn dieses Wissen gelebt werden kann, sodass die Dunkelheit dem Licht weichen wird.

In diesem Sinne danke ich Dir für deine Aufmerksamkeit und Dein Interesse. Möge dieses schamanische Wissen Dir einen neuen Raum des Verstehens öffnen, damit ein neuer Stand und eine neue Haltung zum Spiel der Spiele eingenommen werden kann, die als heilsame Inspiration neue Früchte trägt.

Namaste

Changes the Wold

 

3 Antworten zu “Rad der Trugstimmen

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